Infos zu Käfigtiere

Meerschweinchen, Hasen, Hamster und andere Kleintiere in Tierheimen warten immer wieder auf ein neues Zuhause. Abgabegründe: Zeitmangel, Allergie, unerwünschter Nachwuchs, Schwangerschaft.

Gesellschaft stellt sich ein Armutszeugnis aus!

Lässt man die Anzahl der allein in Stadtgebieten herrenlosen Katzen mal außen vor und wendet sich der Zahl der sogenannten Käfigtiere zu, die als angebliche Fundtiere ins Tierheim gebracht werden, bleibt nur eine logische Folgerung: entweder sind viele „Haller“ extrem schlechte Tierfreunde oder sie schwindeln extrem viel. Eine Fundtieranzeige unterschreiben 90% derjenigen, die ein Käfigtier „gefunden“ haben. Nur wenige sagen ehrlich, dass, z.B. das Kind, das Interesse an dem Tier verloren habe und sie es deshalb loswerden wollen. Es gibt keinen Tag mehr, an dem nicht wenigstens ein Käfigtier im Tierheim versorgt werden muss. Vor Jahren mussten Käfigtiere selten als Fund- oder Abgabetier aufgenommen werden.

Glaubt man den unterschriebenen Fundtieranzeigen, tummeln sich mehr Hamster, Zwerghäschen, Ratten, Meerschweinchen und gelegentlich auch große Deutsche Riesen (Hasen) als herrenlose Streuner in unserem Stadtgebiet und deren Wohnsiedlungen als unseren Stadtvätern lieb sein kann. Entsprechen die unterschriebenen Fundtieranzeigen jedoch der Wahrheit, haben wir so ein schlimmes Desaster und Tierleid wie in südlichen Ländern.

Erfindet man das „Fundtier“ nur, weil das Kind das Interesse daran verloren hat und man das Häschen also nur als Spielzeug angeschafft hat, gibt man es, weil man zu faul ist es selbst gut zu vermitteln, einfach nur als Fundtier ab. Es liegt an uns Erwachsenen, den Kindern Verantwortungsbewusstsein vorzuleben, eine Charaktereigenschaft, die offensichtlich nicht mehr sehr modern ist.

Es gehört schon einiges dazu, ins Tierheim zu kommen und seinen Hamster abzugeben, mit der Begründung, „man habe keinen Platz“ mehr dafür in der Wohnung, aber dann eine Katze haben will. Das Spielzeug hat ausgedient, das Kind will ein neues. Aber immerhin wurden wir in diesem Fall wenigstens nicht angeschwindelt.

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„Ekeltiere“?

Bei vielen gelten Ratten als „Ekeltiere“. Sie werden angeschafft aus einer momentanen Laune und obwohl die Lebensdauer dieser sehr intelligenten Tiere nur etwa drei Jahre beträgt, wechseln sie oft ihren Besitzer. Meist werden sie in viel zu kleinen Käfigen gehalten und die sozialen Tiere, die eine enge Beziehung zu ihrem Besitzer herstellen, fristen dann ein armseliges Leben in Langeweile ohne Beschäftigungsmöglichkeit. Die dämmerungsaktiven Tiere sind nicht für kleinere Kinder geeignet.

Wir bitten Tierfreunde, sich vor Anschaffung eines Tieres im örtlichen Tierheim zu erkundigen. Tierheime geben u.a. Käfigtiere kastriert ab. Über eine Spende für die Kastrationskosten freut sich natürlich jedes Tierheim und Sie haben die Gewissheit, dafür einem ehemals ungeliebten Tier ein Zuhause gegeben zu haben.